Heute haben in der Gründonnerstagsmesse zwei unserer Töchter das "Ubi Caritas" (in der Version des Liber Usualis) gesungen. Mich hat das aus zwei Gründen sehr angerührt. Zum einen ist es einfach ein wundervoller Hymnus, der uns zeigen kann, wie "einfach" das Christentum eigentlich ist. Fast in jeder Situation unserer Lebens brauchen wir uns nur die Frage stellen: Wie würden wir jetzt denken, reden und handeln, wenn Jesus dabei wäre?
Zum anderen fühlt man in einem solchen Moment, wie leicht in der Liturgie die scheinbar riesige zeitliche Kluft zwischen uns und den "Vätern" überbrückt wird. Ein Hymnus, der wahrscheinlich im 8. Jahrhundert verfasst wurde; eine Melodie, die vielleicht noch älter ist - und zwei Teenager können sie im 21. Jahrhundert mit ganzem Herzen singen:
Ubi caritas et amor, Deus ibi est.
Congregavit nos in unum Christi amor.
Exsultemus, et in ipso jucundemur.
Timeamus, et amemus Deum vivum.
Et ex corde diligamus nos sincero.
Ubi caritas et amor, Deus ibi est.
Simul ergo cum in unum congregamur:
Ne nos mente dividamur, caveamus.
Cessent iurgia maligna, cessent lites.
Et in medio nostri sit Christus Deus.
Ubi caritas et amor, Deus ibi est.
Simul quoque cum beatis videamus,
Glorianter vultum tuum, Christe Deus:
Gaudium quod est immensum, atque probum,
Saecula per infinita saeculorum. Amen.
Wo Güte und Liebe sind, da ist Gott.
Christi Liebe hat uns geeint,
lasst uns frohlocken und jubeln in ihm!
Fürchten und lieben wollen wir den lebendigen Gott
und einander lieben aus lauterem Herzen.
Wo Güte und Liebe sind, da ist Gott.
Da wir allesamt eines geworden,
hüten wir uns, getrennt zu werden im Geiste!
aller Hader und böser Streit sollen weichen
und in unserer Mitte wohne der Herr.
Wo Güte und Liebe sind, da ist Gott.
Mit den Seligen wollen wir schauen
dein Antlitz, Christus, dereinst in der Herrlichkeit.
O, welch unermessliche und reine Freude
durch die grenzenlose Weite der Ewigkeit. Amen.
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