Montag, 21. Juli 2014

Politiker-Geschwätz oder echte Auseinandersetzung?

Am vergangenen Freitag hat die Deutsche Bischofskonferenz die statistischen Eckdaten für das Jahr 2013 veröffentlicht. Sowohl die innerkirchliche als auch die allgemein-mediale Kommentierung dieser Statistik hebt fast ausschließlich auf die Entwicklung der Kirchenaustritte ab, die von 118.335 im Jahr 2012 auf 178.805 gestiegen sind.

Die Fixierung auf die Zahl der Kirchenaustritte als Gradmesser für die Lage der katholischen Kirche in Deutschland trägt dabei absurde Züge: Von den nominell 24,3 Millionen Katholiken in Deutschland haben im vergangenen Jahr 0,73 % ihren Austritt aus der Gemeinschaft der Kirchensteuerzahler erklärt. Das sind  0,24% mehr als im Vorjahr. Ähnliche Ausschläge (wir sprechen über den Promillebereich!) entstanden z.B. im Jahr 1992 als Reaktion auf die Einführung des Solidaritätszuschlags, einem von kirchlichen Entwicklungen völlig unabhängigen Faktor.