Geschäftlich in Tallinn / Estland, dem ehemaligen Reval. Da ich nicht viel Zeit habe, hier nur einige bildliche Eindrücke:
Blick auf die alte "Unterstadt" ...
... in der es wunderschöne Winkel gibt.
Nicht weil es das kleinste Haus von Tallinn ist, sondern weil auf dem Wappenstein über der Tür die schöne Inschrift steht: "SPES MEA CHRISTUS - ANNO 1656".
Schiffe gibt es in einer Hafenstadt natürlich auch ;-)
Und weil wir recht weit im Norden sind, wird es nachts zur Zeit nie ganz dunkel.
Dienstag, 31. Mai 2011
Ja, da schau' her ...
Die Internet-Arbeit der DBK ist gewöhnlich nichts, was einen "vom Hocker haut". Die neue Website zur Frauen-Fussball-WM hat mich (Vater von drei fussballspielenden Mädchen) aber doch überrascht! Das kommt erstaunlich frisch daher und bereits die Idee finde ich prima!
Etwas kurios ist das Grusswort der kfd-Vorsitzenden:
Etwas kurios ist das Grusswort der kfd-Vorsitzenden:
Für Frauen könnte sich auch beim Fußball in finanzieller Hinsicht noch manches verbessern. Die Siegesprämien liegen im Männerfußball um ein Vielfaches höher als bei gleichrangigen Frauenspielen. Auch der Frauenfußball muss als Wirtschaftsfaktor in den Blick kommen.Geschlechtergerechtigkeit durch Kommerzialisierung?
Kohl und Merkel
Ich möchte mich hier nicht über das Thema "Friedliche Nutzung der Kernenergie" verbreiten, obwohl mir immer noch nicht klar ist, was die Ereignisse in Fukushima eigentlich an neuen Erkenntnissen für die Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke gebracht haben sollen.
Viel interessanter und lohnenswerter scheint mir ein Blick auf die Hauptakteurin der "Atomwende. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass politische Überzeugungen oder gar das Festhalten an solchen nicht zu den "Kernkompetenzen" der Bundeskanzlerin gehören. Für mich hat es aber schon eine neue Qualität, dass Frau Merkel es fertiggebracht hat, innerhalb weniger Monate auf einem Feld eine 180-Grad-Wende zu vollziehen, auf dem selbst der böswilligste Beobachter ihr eine eigene, fundierte Meinung zugebilligt hätte. Was bedeutet es, wenn eine gelernte Physikerin auf Ihrem beruflichen "Homefield" heute dies und morgen jenes meint? Bei welchem Thema soll man ihr in Zukunft überhaupt noch irgendetwas glauben?
Bereits ihr Vorgänger im Amt des Parteivorsitzenden der CDU hatte ein beschränktes Set an unverrückbaren Überzeugungen. Seinem Festhalten an einer dieser politischen Grundorientierungen hat es Frau Merkel zu verdanken, dass sie überhaupt Teil des politischen Spiels der Bundesrepublik werden konnte. Gelernt hat sie daraus nichts ...
Als ich einem Freund vor kurzem dieses Satire-Bild geschickt habe, schrieb er mir:
Wie wahr ...
Viel interessanter und lohnenswerter scheint mir ein Blick auf die Hauptakteurin der "Atomwende. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass politische Überzeugungen oder gar das Festhalten an solchen nicht zu den "Kernkompetenzen" der Bundeskanzlerin gehören. Für mich hat es aber schon eine neue Qualität, dass Frau Merkel es fertiggebracht hat, innerhalb weniger Monate auf einem Feld eine 180-Grad-Wende zu vollziehen, auf dem selbst der böswilligste Beobachter ihr eine eigene, fundierte Meinung zugebilligt hätte. Was bedeutet es, wenn eine gelernte Physikerin auf Ihrem beruflichen "Homefield" heute dies und morgen jenes meint? Bei welchem Thema soll man ihr in Zukunft überhaupt noch irgendetwas glauben?
Bereits ihr Vorgänger im Amt des Parteivorsitzenden der CDU hatte ein beschränktes Set an unverrückbaren Überzeugungen. Seinem Festhalten an einer dieser politischen Grundorientierungen hat es Frau Merkel zu verdanken, dass sie überhaupt Teil des politischen Spiels der Bundesrepublik werden konnte. Gelernt hat sie daraus nichts ...
Als ich einem Freund vor kurzem dieses Satire-Bild geschickt habe, schrieb er mir:
Was kommt da nicht alles hoch, wenn man dieses Bild sieht! Und wie klar wird es einem da, dass die Angie von heute ein ziemliches Machwerk ist. Als sie an ihr herummodellierten haben sie leider vergessen, auch etwas in sie hineinzutun.
Wie wahr ...
Benedikt XVI. ist ein Mann der kleinen Schritte ...
... aber diese Schritte werden offensichtlich wahrgenommen. So interpretiert der Vatikan-Korrespondent des Wall Street Journal, Francis X. Rocca, die Anweisung der Bischöfe von England und Wales, den Fleischverzicht am Freitag für Katholiken wieder verbindlich zu machen, als Teil einer Gesamtbewegung:
"In the half century since Vatican II, the Catholic Church has de-emphasized many of the traditional outward signs of its distinctive character, a process that has coincided with a decline in such expressions of commitment as Mass attendance and vocations to the priesthood and religious orders. The growing emphasis on Catholic identity today represents an effort to counteract both trends".Man darf gespannt sein, ob und wann bei den deutschen Bischöfen die Einsicht reift, dass die Präsenz unserer Religion als gestaltende Kraft in der Gesellschaft an solchen Zeichen hängt - mehr vielleicht als an Sonntagsreden über den "christlichen Werte-Horizont".
Samstag, 28. Mai 2011
Ritus, Usus, etc.
In diesem Beitrag hatte Elsa gefragt, was der Bonner Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards wohl mit der Aussage gemeint habe könnte, es sei eine unerhörte Novität in der Kirchengeschichte, dass nun zwei ganz unterschiedliche Gottesdienstformen mit unterschiedlichen Traditionen quasi gleichberechtigt nebeneinander stünden.
Gerhards Frage hat einen nachvollziehbaren Hintergrund. Der römsiche Ritus versteht sich seit jeher als ein Ritus, das bedeutet: es gibt ein Missale Romanum und nicht mehrere nebeneinander. Hier hilft auch der Verweis auf die verschiedenen Riten innerhalb der lateinischen Kirche, etwa den ambrosianischen oder den mozarabischen, nicht weiter. Denn dies sind eben eigene Riten, die neben dem römischen Ritus stehen, keine Varianten desselben. Daher musste Papst Benedikt in "Summorum Pontificum" ja auch zu einer neuen Begrifflichkeit, eben dem alten, ausserordentlichen und dem neuen, ordentlichen "Usus", greifen. Wirklich überzeugend ist die dahinter stehende These, dass es sich beim alten und neuen Messbuch um zwei unterschiedliche Ausprägungen des einen römischen Ritus handele, allerdings nicht. Wäre das nämlich richtig, hätte niemand das Recht Pauls VI. bestreiten können, die alte Ausprägung ausser Kraft zu setzen, genauso, wie dies Pius V. nach Abschluss der tridentinischen Reform getan hat. Und es gäbe auch keinen legitimen Grund, diesem Reformakt den Gehorsam zu verweigern.
So oder so ähnlich hätte Gerhards argumentieren können. Stattdessen spricht er aus, was in dieser Deutlichkeit sonst nur die Pius-Bruderschaft sagt: dass der neue Ritus eine ganz unterschiedliche Gottesdienstform sei und auch nicht mehr in der Tradition der "Alten Messe" stehe. So treffen sich hier - nicht ganz unerwartet - die Extreme. Und sie treffen mit sehr unterschiedlicher Absicht auch die "Hilfskonstruktion", zu der Benedikt in "Summorum Pontificum" Zuflucht genommen hat. Das desavouiert aber keineswegs die gute und richtige Absicht des Hl. Vaters: den Bruch zu kitten, der im Zuge der Liturgiereform faktisch entstanden ist. Er setzt dabei auf die eher "pädagogischen Effekte", die aus der Weiterexistenz des usus extraordinarius resultieren sollen. Dies ist nachvollziehbar, solange man die Problematik der neuen Liturgie ausschließlich an weit verbreiteten Missbräuchen festmacht. Ob man aber wirklich sagen kann, dass eine Messe nach dem usus ordinarius unter Ausnutzung aller legalen Wahlmöglichkeiten nur eine andere Ausprägung der vorkonziliaren römischen Tradition darstellt?
Gerhards Frage hat einen nachvollziehbaren Hintergrund. Der römsiche Ritus versteht sich seit jeher als ein Ritus, das bedeutet: es gibt ein Missale Romanum und nicht mehrere nebeneinander. Hier hilft auch der Verweis auf die verschiedenen Riten innerhalb der lateinischen Kirche, etwa den ambrosianischen oder den mozarabischen, nicht weiter. Denn dies sind eben eigene Riten, die neben dem römischen Ritus stehen, keine Varianten desselben. Daher musste Papst Benedikt in "Summorum Pontificum" ja auch zu einer neuen Begrifflichkeit, eben dem alten, ausserordentlichen und dem neuen, ordentlichen "Usus", greifen. Wirklich überzeugend ist die dahinter stehende These, dass es sich beim alten und neuen Messbuch um zwei unterschiedliche Ausprägungen des einen römischen Ritus handele, allerdings nicht. Wäre das nämlich richtig, hätte niemand das Recht Pauls VI. bestreiten können, die alte Ausprägung ausser Kraft zu setzen, genauso, wie dies Pius V. nach Abschluss der tridentinischen Reform getan hat. Und es gäbe auch keinen legitimen Grund, diesem Reformakt den Gehorsam zu verweigern.
So oder so ähnlich hätte Gerhards argumentieren können. Stattdessen spricht er aus, was in dieser Deutlichkeit sonst nur die Pius-Bruderschaft sagt: dass der neue Ritus eine ganz unterschiedliche Gottesdienstform sei und auch nicht mehr in der Tradition der "Alten Messe" stehe. So treffen sich hier - nicht ganz unerwartet - die Extreme. Und sie treffen mit sehr unterschiedlicher Absicht auch die "Hilfskonstruktion", zu der Benedikt in "Summorum Pontificum" Zuflucht genommen hat. Das desavouiert aber keineswegs die gute und richtige Absicht des Hl. Vaters: den Bruch zu kitten, der im Zuge der Liturgiereform faktisch entstanden ist. Er setzt dabei auf die eher "pädagogischen Effekte", die aus der Weiterexistenz des usus extraordinarius resultieren sollen. Dies ist nachvollziehbar, solange man die Problematik der neuen Liturgie ausschließlich an weit verbreiteten Missbräuchen festmacht. Ob man aber wirklich sagen kann, dass eine Messe nach dem usus ordinarius unter Ausnutzung aller legalen Wahlmöglichkeiten nur eine andere Ausprägung der vorkonziliaren römischen Tradition darstellt?
Warum ich blogge ...
Die Antwort auf diese Frage ist zunächst ganz einfach. Seit der Aufregung über das Theologen-Memorandum (an dessen Diskussion ich mich auch beteiligt habe - siehe den vorherigen Blog-Eintrag) habe ich mich in der Blogoezese umgesehen und war erstaunt. Hier hat sich etwas herausgebildet, was meines Erachtens das Potential hat, ein wirklich unabhängiger publizistischer Arm der "Vernünftigen" in der Katholischen Kirche zu werden. Was ich mit diesen "Vernünftigen" meine, bedarf einer kurzen Erklärung.
Die Kirche in Deutschland (und wahrscheinlich in der ganzen "westlichen" Welt) ist durch eine letztlich fatale Lagerbildung geprägt. Hier der pfarrgemeindliche Mainstream mit "engagierten Laien", erheblicher Distanz zu Lehramt und Hierarchie und einer konkreten Glaubenspraxis, die in Liturgie und Frömmigkeitsleben von substantieller Auszehrung geprägt ist. Auf der anderen Seite konservative Gruppierungen und Zirkel, häufig der vorkonziliaren Liturgie zugetan und über alles, was sich im Mainstream tut, dauerentsetzt.
Was hat das nun mit mir persönlich zu tun? Ich lebe mit unserer Familie (wir haben 5 Kinder) in einem oberbayerischen Dorf und wir nehmen am "ganz normalen" pfarrlichen Leben teil. Gleichzeitig gehören wir dem Laienzweig einer Ecclesia-Dei-Gemeinschaft an, verkehren regelmässig mit deren Priestern und nehmen an entsprechenden Veranstaltungen teil. Ich bin also ein dauernder Grenzgänger zwischen den oben geschilderten Lagern und weiss aus Erfahrung, dass die kirchliche Welt nicht so Schwarz-Weiss ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Es gibt fromme Menschen, die sich etwas anderes als die "Neue Messe" nicht vorstellen und können und ebenso fromme, die ohne die "Alte Messe" nicht leben könnten. Ich leide, wenn Freunde und Bekannte aus der "Konzilskirche" die Tradition der Kirche geringschätzen (oft ohne sie wirklich zu kennen) - und ebenso unangenehm berührt es mich, wenn Freunde und Bekannte aus der "Traditionskirche" über die von mir verehrten Theologen des 20. Jahrhunderts - von Guardini über Hans Urs von Balthasar bis hin zu Karl Rahner (ja, auch der!) - reden, als ob es sich dabei um eine Bande von Häretikern handelte.
Kurz und gut: Ich habe mich entschlossen, meine Grenzgängerei in Zukunft in der virtuellen Öffentlichkeit der Blogoezese zu betreiben und bin gespannt, wo das hinführt ...
Donnerstag, 26. Mai 2011
Die "Memorandisti" und die Theologie
Man kann über das „Memorandum Freiheit“ so manches sagen, und vieles ist in den letzten Tagen bereits gesagt worden. Man kann - vielleicht sogar als Bischof – die eine oder andere Forderung der Autoren und Unterzeichner für richtig halten. Was man aber keinesfalls – und ganz bestimmt nicht als Bischof –behaupten kann: es sei das Werk von „Menschen mit Kompetenz“. In Bezug auf ein Theologen-Memorandum kann „Menschen mit Kompetenz“ wohl nur bedeuten: „Menschen mit theologischer Kompetenz“. Genau diese theologische Kompetenz fehlt dem Dokument jedoch in eklatanter Weise.
Die Verfasser und Unterzeichner besitzen offensichtlich keine kirchengeschichtliche Kompetenz, sonst könnten sie im Land der Reformation nicht behaupten, die deutsche Kirche habe im Jahr 2010 eine beispiellose Krise erlebt.
Sie besitzen auch keine religionssoziologische Kompetenz, sonst könnten sie nicht behaupten, die im Jahr 2010 aus der Kirche Ausgetretenen hätten „der Kirchenleitung die Gefolgschaft gekündigt“ (warum eigentlich nur der Kirchenleitung und nicht auch den Theologen?), denn der Kirchenaustritt ist in aller Regel der Endpunkt eines schleichenden Prozesses des Glaubensverlustes und der an diesen Glauben geknüpften kirchlichen Bindung.
Sie besitzen auch keine liturgische Kompetenz, sonst könnten sie nicht behaupten „Die Liturgie lebt von der aktiven Teilnahme der Gläubigen“. Denn nur umgekehrt wird ein (theologischer) Schuh daraus: „Die Gläubigen leben von der aktiven Teilnahme an der Liturgie“.
Am deutlichsten jedoch wird die mangelnde theologische Kompetenz der Verfasser des Memorandums dort, wo es um das Grundverständnis jener Kirche geht, über die sie sich so fürsorglich Gedanken machen. „Die Kirche ist kein Selbstzweck“ lautet ein zentraler Satz des Textes. Das klingt gut und auf den ersten Blick vielleicht sogar einleuchtend. Der Satz ist aber theologisch schlicht falsch. In der Kirche geht der auferstandene Herr durch die Geschichte, sie hat dadurch Anteil am Reich Gottes und seiner ewigen Selbstzwecklichkeit. Das II. Vatikanische Konzil formuliert diesen Sachverhalt in der Konstitution „Lumen Gentium“ bereits im Einleitungskapitel folgendermaßen: „Sie war schon seit dem Anfang der Welt vorausbedeutet; in der Geschichte des Volkes Israel und im Alten Bund wurde sie auf wunderbare Weise vorbereitet, in den letzten Zeiten gestiftet, durch die Ausgießung des Heiligen Geistes offenbart, und am Ende der Weltzeiten wird sie in Herrlichkeit vollendet werden. Dann werden, wie bei den heiligen Vätern zu lesen ist, alle Gerechten [...] in der allumfassenden Kirche beim Vater versammelt werden“ (LG 1,2).
Besonders deutlich wird die Zweckfreiheit der Kirche dort, wo sie sich in der Feier der Eucharistie selbst vollzieht. Das „Innen“ der Kirche (das gläubige Leben aus dem Gebet und den Sakramenten als Teilhabe am Reich Gottes) kommt im Memorandum jedoch nicht vor – ohne dieses „Innen“ ist das wortreich beschriebene „Außen“ (das gesellschaftliche Engagement für Gerechtigkeit, Menschenrechte und Solidarität) aber nicht denkbar – der zweckfreie innere Selbstvollzug ist die unabdingbare Voraussetzung für jede äußere Aktivität. Natürlich hat die Kirche auch eine Sendung und einen Auftrag – einen „Zweck“ hat sie nicht.
Ein weiterer kurzer Satz des Dokumentes offenbart die theologische Ahnungslosigkeit seiner Verfasser: „Nur wenn Selbst- und Fremdbild der Kirche nicht auseinanderklaffen, ist sie glaubwürdig“. Sieht man einmal davon ab, dass nicht „die Kirche“ glaubwürdig sein kann, sondern nur die Menschen in ihr glaubwürdig Zeugnis von der frohen Botschaft ablegen können, verschlägt einem das Ausmaß an spießigem Säkularismus den Atem, das sich in dem Wunsch nach Übereinstimmung von „Selbstbild“ und „Fremdbild“ ausdrückt. Wie könnte jemand, der der Kirche nicht angehört, also „fremd“ von außen auf sie schaut, ihr Selbstverständnis teilen? Wenn er es aber teilt, wie könnte er ihr „fremd“ bleiben? Die Kluft zwischen Selbst- und Fremdbild der Kirche entspricht letztlich der Spannung zwischen demjenigen, der von sich sagt „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ und all denen, die diesen wahrhaft provokanten Anspruch zurückweisen - bis hin zum Ruf am Karfreitag: „Kreuzigt ihn“. Wer diese Spannung beseitigen möchte, träumt von einer Institution, die sich als nützliches Glied in den Organismus von Staat und Gesellschaft integriert und nach der Melodie derjenigen spielt, die dort den Taktstock schwingen. Das mag für den vorübergehenden Erhalt staatlich finanzierter theologischer Lehrstühle hilfreich sein – mit der Kirche Jesu Christi hätte es wenig zu tun.
Wenn das Memorandum „Kirche 2011“ Ausdruck der theologischen Kompetenz jenes Dialogprozesses ist, den Bischof Bode und seine Mitbrüder angekündigt haben, sollte man ihn absagen und den deutschen Katholiken eine Novene zum Heiligen Geist ans Herz legen – vielleicht ganz allgemein eine gute Alternative zum wohlfeilen Geschwätz von der „Krise der Kirche“: Tacere, adorare.
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