Einer der Sätze (Nr. 34 hier) aus dem Forderungskatalog bringt diese Vorstellung auf den Punkt:
Mehr Beteiligung ist durch verlässliche synodale Strukturen auf Dauer gestellt, um ein glaubwürdiges Zeugnis von Gott zu geben.
Beteiligung an Leitungsstrukturen erscheint hier fast schon identisch mit der Sendung der Kirche ("Zeugnis von Gott" zu geben), zumindest aber als ihre grundlegende Voraussetzung. Nun will ich den Gedanken gar nicht per se verwerfen, dass es für den Mensch unserer Tage, der jede Institution ganz selbstverständlich unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ein Stolperstein sein kann, dass die katholische Kirche hier "anders tickt". Und im Umgang mit der Berechtigung solcher "Barrieren" muss die Kirche immer selbstkritisch sein.
Nicht verstehen kann ich, dass die Vision "Kirche 2015" nichts dazu sagt, wie Partizipation in der Kirche ihrem Wesen nach aussieht. Dass der Katholik an seiner Kirche vor allem partizipiert, indem er mit ihr betet und die Sakramente feiert. Den Einwand, das sei doch selbstverständlich, lasse ich an dieser Stelle nicht gelten. Zumindest die Frage, was es für eine Institution bedeutet, dass mehr als 80% ihrer "Mitglieder" sich in diesem Bereich nicht "beteiligen", gehörte doch - rein soziologisch - auf den Tisch, wenn man angeblich ganz ehrlich und "ohne Ängste" über die Probleme der Kirche in Deutschland sprechen will.
Es sei nur am Rande angemerkt, dass der Herr dieser Kirche das Pochen auf (Beteiligungs-)Gerechtigkeit in seiner Verkündigung mit einem großen Fragezeichen versehen hat. Wer das nicht glaubt, lese einmal wieder das Gleichnis von der Arbeitern im Weinberg.
heißt das "Communio" ist out "particapatio" ist in?
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