Montag, 15. Dezember 2014

Die Päpste und das heilige Kraut

Der spätere Papst Johannes XIII. mit Zigarette
Angeregt durch die aktuelle Diskussion um eine mögliche Seligsprechung von G. K. Chesterton und die dabei vorgebrachten Einwände, er könne aufgrund seines unpuritanischen Lebensstils in Bezug auf Essen, Trinken und Rauchen, nicht zur Ehre der Altäre erhoben werden, fiel mir eine kleine Geschichte über den seligen Clemens August Graf von Galen ein: Der Bischof war passionierter Pfeifenraucher und pflegte auf das Rauchen auch in der vorösterlichen Zeit nicht zu verzichten (unter Einhaltung aller Abstinenz- und Fastenregeln der Kirche).

Er würde gerne, darf aber nicht ...

Das Rauchen ist nicht nur durch den "Löwen von Münster" geheiligt, man könnte auch eine eigene Studie über die "Päpste und den Tabak" schreiben. Eine Art Vorstudie zu diesem epochalen Forschungsdesiderat hat vor einigen Jahren Ulrich Nersinger in einem Artikel auf kath.net veröffentlicht.

Hier eine kleine Übersicht aus den vergangenen 150 Jahren:

  • Pius IX. - Schnupftabak
  • Leo XIII. - Schnupftabak (leidenschaftlich)
  • Pius X. - Schnupftabak
  • Pius XI. - Zigarren
  • Pius XII. - Schnupftabak
  • Johannes XXIII. - Zigaretten (bis zu einem Päckchen am Tag)
  • Paul VI. - Zigaretten
  • Johannes Paul II. - Nichtraucher
  • Benedikt XVI. - Zigaretten
  • Franziskus I. - Nichtraucher (aber mildernde Umstände wegen eines Lungenleidens)
Meine Lieblingsgeschichte zum Thema "Päpste und Tabak" (ebenfalls nachzulesen bei Nersinger) geht so:
Leo XIII. - seine Liebe zum Schnupftabak hat via Zola Eingang in die Weltliteratur gefunden - bot in einer Audienz einem Mitglied des Kardinalskollegiums seine Schnupftabakdose an. Dieser wies sie zurück mit dem Satz: "Danke, Eure Heiligkeit, aber dieses Laster habe ich nicht". Der Papst schaute ihn freundlich an und antwortete: "Mein Lieber, wären Schnupfen und Rauchen ein Laster - Sie hätten es!".
Wie oft schon hat man sich Ähnliches gedacht ...

Montag, 8. Dezember 2014

Der Papst und der "smarte Amerikaner"

Warum verbirgt dieser Mann seine Nase?
Die neueste "Franziskus-Perle" liegt endlich vor: wieder einmal in der Form eines Interviews. Man weiß also nicht so recht, ob das Interview wirklich geführt wurde, ob der Papst das, was er gesagt hat, wirklich gesagt hat, ob ein Band mitgelaufen ist oder nicht, usw. Da es sich bei der Interviewerin aber um eine alte Freundin des Hl. Vaters handelt, tun wir guten Gewissens einmal so, als könnte man den veröffentlichten Text als "ipsissima vox" nehmen.

In dem Interview findet sich die folgende Passage über die "Causa Burke" (*):
Konservative Kreise in den USA denken, dass Sie den nordamerikanischen Kardinal Raymond Leo Burke vom Obersten Gerichtshof der Apostolischen Signatur entfernt haben, weil er der Anführer einer Gruppe war, die bei der Bischofssynode Widerstand gegen jede Art von Veränderung geleistet haben - ist das richtig? [Falsche Frage: jeder weiß, dass die Amtsenthebung von Kardinal Burke bereits vor der Synode feststand]