Freitag, 11. Oktober 2013

Flurschaden für die katholische Kirche in Deutschland

Die Zolleaks-Affäre zieht Kreise
Der emeritierte Erzbischof von Freiburg und Noch-Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wird zunehmend zu einer Belastung für die Glaubwürdigkeit der Deutschen Kirche. Aufgrund der Nachforschungen katholischer Blogger (siehe z.B. hier, hier und hier) steht mittlerweile zweifelsfrei fest, dass Zollitsch die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz bewusst hinters Licht geführt hat. Seine Aussage, die umstrittene Handreichung für die "Seelsorge an wiederverheirateten Geschiedenen" sei ein unverbindliches "Impuls-Papier", das noch dazu "ohne sein Wissen vorab veröffentlicht" worden sei, ist nicht mehr haltbar: ganz offensichtlich ist die Handreichung ein "offizielles Dokument" und die darin beschriebene Segensfeier eine "offizielle Liturgie" der freiburgisch-katholischen Kirche.

Zahlreiche Amtsbrüder beginnen bereits, sich von Zollitsch zu distanzieren: "Die Situation in Freiburg macht dem Kardinal große Sorgen", verlautet aus dem Umfeld des Mainzer Ordinariates. Es sei zu befürchten, dass demnächst SPIEGEL, BILD und FAZ ihre Ermittler auf die Sache ansetzen. Ob der Freiburger Diözesanadministrator dem dann zu erwartenden medialen Dauerfeuer standhalten könne, sei fraglich. Auch in München will man sich nicht in eine falsch verstandene Loyalität hineindrängen lassen. Hinter (noch) vorgehaltener Hand wird Kardinal Marx, der sich zur Zeit in seiner römischen Villa aufhält, mit den Worten zitiert: "Dann heißt es wieder Medienkampagne. Das ist mir zu einfach. Wo nichts ist, entsteht auch keine Kampagne".

Lediglich der Bischof von Limburg scheint seinen Kollegen stützen zu wollen: "Ich bin nächste Woche ohnehin in der Badewannenangelegenheit in Rom und werde bei Papst Franziskus ein gutes Wort für meinen Mitbruder einlegen. Das mit der Wahrheit ist so eine Sache und der Papst mag es ohnehin nicht, wenn man den Menschen mit übertriebenem Moralismus begegnet. Irgendwo muss man mit der Barmherzigkeit auch einmal ernst machen".

Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK)  ließ vermelden, dass man nicht länger bereit sei, zuzusehen, wie die katholische Kirche in Deutschland national und international zum Gespött werde. Erste satirische Facebook-Seiten seien bereits online und man erhoffe sich nun baldige Maßnahmen aus Rom. Der Papst müsse weiteren Schaden von der Deutschen Kirche abwenden. Es sei schon immer die Linie des ZdK gewesen, dass die Dinge nur dann gut werden, wenn Rom sich darum kümmere.

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