Gleichzeitig möchte man in der Haut der Bischöfe, die sich bei der Sitzung des Ständigen Rates der DBK in der kommenden Woche mit dem Thema beschäftigen werden, nicht stecken. Jede Handlungsoption, die man nun ins Auge fassen könnte, hat es in sich:
- Alles beim Alten lassen: das ist wohl vorbei (siehe oben).
- Die große Lösung: Den Konzern verkaufen. Da könnte es ein böses Erwachen geben. Was, wenn den Laden niemand haben will? In der Tat kann man sich ja nicht so recht vorstellen, wer einen Online-Buchhandel, eine Buchhandelskette und einen Sack von Beteiligungen in dieser Kombination gebrauchen könnte. Für die direkte Konkurrenz ist Weltbild entweder zu klein (Amazon) oder zu groß (Thalia). Bliebe wohl nur eine differenzierte Verkaufsstrategie, d.h. die Unternehmensbestandteile einzeln an den Mann bringen. Das ist aufwendig und solche Transaktionen (sowie die darauf spezialisierten Beratungsfirmen) haben keinen allzu guten Ruf.
- Harte inhaltliche Revision: Diese Variante kann man aus der Augsburger Erklärung zwischen den Zeilen herauslesen. Das ist die nobelste Variante, aber es ist doch sehr fraglich, ob sie gelingen kann, ohne den - ohnehin nicht besonders ertragstarken - Konzern im Bestand zu gefährden. Würde man sich auf die "harten" Themen (Erotik, Gewalt) beschränken, wäre der Schnitt vielleicht überschaubar, es bliebe aber fraglich, ob eine solche Operation zu nachhaltigen Ergebnissen führen würde. Vor allem: Mit welchem Personal macht man so etwas? Die derzeitige Konzernführung käme wohl kaum in Frage.
Letztlich spricht eine Abwägung aller Faktoren wohl für Variante 2. Vielleicht könnte man dem einen oder anderen unschlüssigen Interessenten bei der Gelegenheit gleich noch die Beteiligung am Fernsehballett als Gratis-Happen mit drauflegen ...
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